Auf zum Ende der Welt!

Nachdem das Ziel Santiago erreicht ist, gilt es nun Remshalden mit dem Ende der Welt zu verbinden. 🌠 Auf nach Finisterre! Knapp 90km liegen vor uns – angesichts der Strapazen und Distanzen der vergangenen Monate ein überschaubares Unterfangen. 😀 In Finisterre holten die Pilger früher, als Zeichen ihrer Pilgerschaft eine Jakobsmuschel aus dem Ozean und verbrannten als Zeichen des Neubeginns ein Kleidungsstück auf den Felsen am Strand. Gleichzeitig galt Finisterre als Ende der (westlichen) Welt, worauf auch der Name hindeutet. 🙏 Unsere Gruppe schrumpft, denn Che und Kim#2 möchten nicht mehr nach Finisterre. So machen wir uns nach einem letzten gemeinsamen Frühstück zu dritt auf den Weg. 🏃‍♂️

Letztes Gruppenbild bevor Che (weisse Jacke) und Kim#2 (gelbe Jacke) uns leider verlassen. 🙋‍♂️

Der Weg führt uns bei sonnigem Wetter durch zahlreiche Eukalyptuswälder und kleine Orte. Fast alle Bars sind geschlossen. Anderen Pilgern begegnen wir nicht, außer solchen, die uns entgegenlaufen und in Richtung Santiago unterwegs sind. 🌠 Wir sind erst sehr spät gestartet und erreichen dadurch erst am frühen Abend unser vermeintliches Ziel – doch die Herberge ist verschlossen. 😱 Im nächsten Ort ebenfalls alles dicht. So laufen wir mit Stirnlampe und Warnweste den Camino, der ausgerechnet auf diesem Abschnitt auch an der Straße entlangführt. Aus 25 Kilometern werden so ungeplant 35. Aus einer gemütlichen Herberge wird eine kalte Notunterkunft, ein altes Schulgebäude mit Turnmatten als Betten. Kalte Räume, viel Krabbelgetier unter den Matten und nur kaltes Wasser. Ich verzichte angesichts dessen auf eine Dusche. 🙈😀 Letztendlich können wir froh sein, dass es diese Notunterkunft gibt. Viele dieser Unterkünfte sind leider der zunehmenden Kommerzialisierung des Caminos in den letzten Jahren/Jahrzehnten zum Opfer gefallen. Zum Glück hat auch die einzige Bar im Ort offen und so gibt’s als Abendessen ein Sandwich, Pommes und ein Bier. 🍺

Alte Brücke am Camino Finisterre.
Und einer der zahlreichen Eukalyptuswälder. 🌿
Camino im Dunkeln…
… doch die Stirnlampe hilft! 🌠
Kleiner Blick auf unser Schlafparadies. 🤩👍

Heute ging es dann, nach einer wenig erholsamen Nacht und einem spartanischen Frühstück in der Bar weiter. 🏃‍♂️ Wieder gab es wunderbaren Sonnenschein, die Landschaft wechselte zwischen Eukalyptuswald und Feldern. Der Geruch in den Wäldern war wesentlich angenehmer, da aktuell wohl sämtliche galizische Bauern ihre Felder düngen. Bei solchen Geruchserlebnissen kann sich ein Kilometer plötzlich ganz schön langziehen. 😀 Wir packen die 25 Kilometer ohne nennenswerte Probleme, haben eine Unterkunft mit angeschlossener Bar mit Pilgermenu und liegen bereits alle im Bett. Wenn alles glatt läuft erreichen wir morgen eventuell bereits Finisterre. Es ist leider Regen angesagt. Schauen wir, was passiert und was der Wintercamino für neue Überraschungen bereithält. ❤️ Gute Nacht und buen camino aus Logoso. 🏃‍♂️🌠

Sonnenschein auf dem Wintercamino zum Ende der Welt. 🌞🏃‍♂️
Wunderbare Wege…
… und noch schönere Pausen… 🥪☕
… sorgen für einen schönen Pilgertag – Finisterre rückt näher! 🌠

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